17.10.2025, 18:30 Uhr (Einlass 18:00 Uhr)
Liebermann-Villa am Wannsee, Berlin
Die israelische Künstlerin Inbar Chotzen hat erst spät erfahren, dass ein Teil ihrer Vorfahren der NS-Verfolgung zum Opfer gefallen ist. Die Geschichte ihrer Berliner Verwandten lernte sie durch deren Nachlass kennen, der in der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz bewahrt wird. Neben acht Fotoalben, die das Leben der Eltern und der vier Söhne der Chotzens zwischen 1920 und 1942 festhalten, liegen dort 369 Postkarten der verschleppten Familienmitglieder aus dem Lager Theresienstadt an die Mutter in Berlin.
Inbar Chotzen nähert sich diesen verlorenen Leben an, indem sie Szenen aus deren Alltag auf die digitalisierten Karten malt – ein stiller Dialog mit der Vergangenheit. Ausstellung und Buch zeigen die Kunstwerke sowie die Zeugnisse der Verfolgung, die ihnen zugrunde liegen, zusammen mit einer ausführlichen historischen Einordnung.
In einem Gespräch in der Liebermann-Villa schildert die Künstlerin ihre sehr persönliche Herangehensweise an Themen, Personen und Geschichten. Sie gibt Einblicke in ihre künstlerische Praxis und die Entstehung ihres Projekts „Liebe Mutti!“ und zeigt, wie aus einer anfänglichen Idee eindringliche Kunstwerke entstehen konnten.
Im Dialog erzählt sie von ihrer Annäherung an das Familienerbe durch Postkarten und historische Fotografien. Ruth Preusse (Haus der Wannsee-Konferenz) und Viktoria Krieger (Liebermann-Villa am Wannsee) sprechen darüber hinaus über die Hintergründe und den Weg, der zu dieser besonderen Kooperationsausstellung geführt hat.
Liebermann-Villa am Wannsee
Colomierstraße 3
14109 Berlin
Weitere Informationen zur Veranstaltung.
Mehr zum Buch „Liebe Mutti!“ finden Sie hier.