Als die Glasnegative aus dem Fotoatelier Hautmann 2016 von der Photothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz erworben wurden, befanden sie sich in einem höchst kritischen Zustand, und zunächst schien es undenkbar, mehr als eine Handvoll aus dem verschmutzten, teils verklebten Konvolut an Negativen, Papierumschlägen und weiteren Materialien aus dem Nachlass des 1858 von Anton Hautmann (1821–1862) in Florenz gegründeten Ateliers bergen zu können. Im Rahmen der Erfassung und Restaurierung konnten bis heute dennoch über 1 353 Negative gesichert, restauriert und in den Phototheksbestand eingegliedert werden. Ihre wissenschaftliche Erschließung ist im Gange. Am Ende blieb im Verhältnis zur Ausgangslage ein relativ kleiner Scherbenhaufen zurück. Diese zunächst aussortierten Bruchstücke stehen im Mittelpunkt des Textes. Ziel ist es, ihre Funktion als historische Fragmente mit spezifischen Materialeigenschaften – und darüber hinaus – zu analysieren.